Donnerstag, 13. Oktober 2011

Autokauf in den USA

Ein Auto in den USA zu kaufen, ist letztendlich ein echtes Erlebnis. Zuerst einmal muss man sich über das Modell klar werden. deutsche Autos gibt es hier zwar, sie sind aber teurer als amerikanische. Und laut Aussage meiner Kollegen kann man bei Reparaturen den Faktor 3 mit einrechnen. Daher heißt es Augen offen halten und z.B. im Internet unter craigslist San Francisco oder Cars.com mal schauen, was so vorhanden ist.
Einmal entschieden, fährt man zum Autohändler, der sich in unserem Falle an einer langen Straße zwischen vieeeelen anderen Händlern im Süden San Joses befand.

Links und rechts Autohändler so weit das Auge reicht. Leider kann das Foto den Eindruch nicht annähernd wiedergeben....
Ziel unserer Begierde: ein Dodge Caliber, Window-Price (das was am Auto steht) 14900 Dollar, im Internet für 11900 Dollar. Wohlgemerkt wie alles in Amerika ohne Steuern ausgepreist. Günstigerweise kann man im Internet unter Carfax.com die gesamte Historie des Autos kostenlos anschauen. Sieht gut aus.
Mein Kollege meinte trotzdem, 10% kann man fast immer herausholen. In meinem Fall sollte ich mit 15% Nachlass starten, da das Auto schon länger beim Händler steht und ich Cash bezahle :-)

Das Angebot zu unserem Auto.
 Wir kommen an, und sehen schon gegenüber der Kundenparkplätze 4 Verkäufer herumstehen, von denen der eine sich gleich in unsere Richtung in Bewegung setzt. Das Auto steht am Ende des Platzes, gut sieht es aus! Eine Probefahrt ist problemlos möglich, und dann gehen die Verhandlungen los. Wir steigen mit 10200 ein, und machen den Verkäufer auch auf die Gründe aufmerksam. Wie in diversen Büchern beschrieben, geht dieser dann erst einmal mit seinem Manager reden.
Dann kommt er wieder und bittet uns herein. Wir denken schon, dass das aber einfach ist. Aber nach 5 Minuten wartens kommt er mit genau dem Internet-Preis wieder an. Von Nachlass keine Spur. Also noch einmal klar machen, was wir bezahlen wollen, und er geht wieder los. Kommt wieder, sagt, dass ist zu niedrig, noch dazu wo das Auto neue Reifen hat! Wir gehen auf 10800 nach.
Nach weiteren 5 Minuten kommt dann der Vorgesetzte. Er sieht aus wie man sich einen amerikanischen Verkäufer vorstellt: Ende 50, graumeliertes Haar, Goldrandbrille, aber ein total einnehmendes Wesen. Macht gleich einen auf Kumpel und jammert, dass das zu wenig Geld ist, schon weit unter Listenpreis... (das weiss ich auch selber! :-D ). Und er will jetzt auch nicht mehr über pre-Tax-Preise verhandeln, sondern über den Endpreis, der beim Internetpreis bei ca. 13.400 liegen sollte. Okay,  kann er haben. 12000 wären für uns okay.
Als hätt ich den Untergang seines Unternehmens beschworen, sagt er, das wäre zu wenig. Was für ihn denn noch  akzeptabel wäre möchte ich wissen. 12800 niedrigstes Angebot. Ich sage, dann treffen wir uns in der Mitte und sind fertig. Nach nochmals einigen Minuten zaudern  schlägt er ein.
Das Ganze, wie uns vorher versichert wurde, umfasst dann auch schon die Registrierung beim DMV, der amerikanischen Zulassungsstelle. Alles was uns noch fehlt sind jetzt die Unterlagen von der Versicherung und ein Cashier Check zum Bezahlen.
Mittlerweile ist es kurz nach 9, wir unterschreiben noch den Vertrag und gefühlte zusätzliche 100 Zettel beim obersten Chef des Autohauses, und sind froh dass wir wieder heraus sind.

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